25 Jahre Tschernobyl

Ergreifende Dokumentation von Rüdiger Lubricht und Rainer Ludwigs
über die Stiftung „Kinder von Tschernobyl“ gewinnt in Cannes bei den
Corporate Media & TV Awards


Der von der niedersächsischen Landesregierung in Auftrag gegebene Film porträtiert die Arbeit der Landesstiftung auf eindringliche Weise. Die ehrenamtliche Arbeit der deutschen Ärzte, sowie die anderen nachhaltigen Tätigkeiten der Stiftung werden vorgestellt. Der Film, der anlässlich des 25. Jahrestages der Katastrophe entstand, zeigt, dass die Auswirkungen der Katastrophe auch nach 25 Jahren nicht beendet sind. Im Gegenteil: Die betroffenen Kinder von damals werden heute Eltern und die Rate von Leukämie, Missbildungen und Frühgeburten mit Komplikationen steigt zur Zeit wieder an. Spätfolgen der Katastrophe werden nun in die zweite Generation getragen. Grund genug, mithilfe dieses Filmes auf eine Fortsetzung der Arbeit der Stiftung zu plädieren.

Dass der Film diesen Anspruch erfüllt, ist mit der Auszeichnung durch die Jury der „Cannes Corporate Media & TV Awards“ belegt. In diesem Jahr wurden bei dem internationalen Wettbewerb 410 Beiträge aus 27 Ländern eingereicht, um einen der begehrten Award-Delphinen zu gewinnen.

In der Kategorie A1, Corporate Filme hat sich der vom Fotografen Rüdiger Lubricht und Filmemacher Rainer Ludwigs produzierte Film „25 Jahre Tschernobyl – Leben mit einer Tragödie“ durchgesetzt und hat einen sibernen Delphin gewonnen.

Lubricht begleitet die Arbeit der Stiftung bereits seit mehreren Jahren fotografisch. Aus dieser Arbeit sind einige Bildbände hervorgegangen. Die Beschäftigung mit der Tschernobyl-Thematik ist schließlich zu einer eigenständigen Aufgabe für ihn geworden, wie jüngst die viel beachtete Ausstellung über die Tschernobyl-Liquidatoren unterstreicht, die u.a. im Willy-Brandt-Haus in Berlin, aber auch in Auszügen in Bremen zu sehen war.

Ludwigs – mehrfach preisgekrönter Filmemacher und Regisseur im Bereich der Unternehmensfilme und Auftragsproduktionen - sah in dieser Produktion eine besondere Herausforderung, die sich deutlich von seinem bisherigen Aufgabenfeld der Corporate-Filme unterschied: „Bei diesem Thema war es unmöglich, eine objektive, emotionale Distanz zu bewahren. Die Fahrt in die Sperrzone, die Bilder auf den Krebsstationen der Kinderkrankenhäuser haben mich tief berührt und das ist mit in die Arbeit eingeflossen.“

So führt der Film den Betrachter mitten ins Geschehen, zeigt die auch heute noch dramatischen Folgen der nuklearen Katastrophe und lässt ihn schlucken, angesichts des stummen Leidens in den verstrahlten Gebieten in Weißrussland und einer vergessenen Realität in der Ukraine, eines europäischen Landes, in dem im nächsten Jahr die Fußball-Europa-Meisterschaft stattfindet.

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